Eine
kleine Einführung in die Wirkungsweise der Sprühextraktion Die
Sprühextraktion ist ein in den USA entwickeltes Verfahren zur
Grundreinigung von textilen Bodenbelägen, Wandbespannungen und Polstern.
Während man langflorige Teppiche nicht shampoonieren kann, ist eine
Grundreinigung durch die Sprühextraktion möglich.
Alle
Sprühextraktionsgeräte sind mit einer Druckpumpe ausgerüstet,
wobei Drücke bis 36 bar erzeugt werden. Meistens arbeitet man jedoch mit
einem Druck von 3 bis 6 bar. Mittel
zur Sprühextraktion gibt es in fester und flüssiger Form mit und ohne
Desinfektionszusatz. Flüssige Sprühextraktionsreiniger bestehen aus
einer Kombination schaumarmer waschaktiver Substanzen (Tenside), Entschäumer,
Wasserenthärter (meist Phosphate) und Reinigungsverstärker. Die Produkte
sollen möglichst einen neutralen pH-Wert haben, damit die Farben
der Teppiche nicht ausbluten. Die Reinigungsmittel werden nach
Hersteller-Vorschrift in den Reinwassertank des Sprühextraktionsgerätes
gemischt. Entschäumer (Antischaummittel) sind Hilfsmittel, um unerwünschtes Schäumen zu
verhindern. Ein Zusatz von Entschäumern ist
z.b. erforderlich, wenn man ein Aufschäumen von Shampoorückständen
bei der Teppichbodenreinigung während der Sprühextraktion verhindern möchte,
wenn der Belag früher durch Shampoonierung gereinigt wurde.
Die Durchführung der Sprühextraktion
kann nach zwei Methoden erfolgen: A.
Reinigungsmittel wird vorher mit einem speziellen Sprühgerät auf die zu reinigende Fläche
gesprüht. Nach einer gewissen Einwirkungszeit wird mit dem
eigentlichen Sprühextraktionsgerät (ohne Reinigungsmittelzusatz) mit
klarem Wasser nachgespült. Vorteil
dieser Methode: Es bleiben keine Rückstände von Reinigungsmitteln auf
dem Belag; dadurch geringere Wiederanschmutzung. Besserer Reinigungseffekt (speziell bei hartnäckigen Verschmutzungen), da die Reinigungschemie längere
Zeit einwirken kann. Nachteil:
Zeitaufwendiger und damit teuer. B.
-Reinigungsmittel wird dem
Frischwassertank nach Herstellervorschrift zugegeben.
Es findet also bei der Reinigung kein Spülvorgang statt, so dass
Reinigungsmittelrückstände auf dem Belag verbleiben. Zweckmäßig
erfolgt die Durchführung der Sprühextraktion in folgenden Arbeitsstufen: 1.
Belag gründlich entstauben
(saugen, möglichst bürstsaugen); 2.
Belag und Verlegung auf Sprühextraktionsfähigkeit
prüfen; (z.B. Feuchtigkeitsempfindlich? Einlaufgefahr, bei loser
Ware Wellenbildung, bei verklebter Ware Anlösung der Verklebung und
Blasenbildung. Farbecht?) 3.
Wenn eine Fußbodenheizung
vorhanden ist, so muss diese abgestellt werden, da sonst Streifenbildungen
auftreten können. 4.
Die mit dem Fußboden in Berührung
kommenden Metallteile von Möbelstücken werden mit Folie überklebt,
damit keine Korrosion (Rost bzw. Rostflecken) und damit verbundene Verfärbung
entsteht. 5.
Evtl. Vordetachur
(Fleckentfernung) von bekannten lösemittellöslichen
Flecken. Je nach Methode werden die ganze Flache oder auch evt. nur starke
Verschmutzungen mit der Reinigungsmittellösung eingesprüht. Zur
mechanischen Unterstützung kann noch ein Schrubber oder eine geeignete Bürste
verwendet werden, um hartnäckige Flecken zu bearbeiten. 6.
Beginn der Extraktion (wenn ganze Fläche vorgesprüht wurde, nur mit Klarwasser) an einer
dem Ausgang gegenüberliegenden Seite, damit das Reinigungspersonal
nicht unnötigerweise den frisch gereinigten feuchten Belag betreten muss. Tipp: Wenn Sie sich ganz sicher sind,
dass der Bodenbelag und die Verklebung nicht feuchtigkeitsempfindlich
sind, können Sie stark verunreinigte Stellen auch durchspülen,
d,h. Sie halten die Sprühdüse solange auf diese Stelle, bis sie durchnässt
ist. Anschließend schalten Sie die Düse ab und saugen die Nässe auf.
Wiederholen Sie nötigenfalls diesen Vorgang, bis sich die gewünschte
Verbesserung zeigt. Anmerkung: Wurde der Teppich vorher shampooniert (z.b. bei der letzten Grundreinigung
oder bei einem kombinierten Verfahren), so bildet sich im
Schmutzwassertank des Gerätes sehr viel Schaum, so dass der
Schwimmer im Saugkopf den Motor abschaltet. Dies kann man verhindern, wenn
man in den Schmutzwasserbehälter
ein altes Pad legt, welches vorher mit einem Entschäumer eingesprüht
wird. 7.
Der bearbeitete Boden darf bis
zum vollkommenen Austrocknen nicht begangen werden. 8.
Flecken, die nach der Sprühextraktion
noch nicht beseitigt sind, können Sie nochmal mit einem
Fleckentfernungsmittel behandeln. Wesentliche Teile entnommen aus dem Lehrbuch für die Reinigungs- und Hygienetechnik, Autor Gewerbeschulrat Walter Lutz, Herausgegeben vom FIGR. ( Forschungs- und Prüfinstitut für Gebäudereinigungstechnik GmbH Metzingen) Aufbereitet durch Reinhard Flick.
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